26.02.06 Etosha Nationalpark (260 km)

Es ist Sonntag doch alle größeren Supermärkte in Outjo haben (für Touristen?) geöffnet. Auch wir müssen uns bevorraten, denn in unserem Quartier im Etosha Nationalpark, ist nur ein Bungalow für uns reserviert.


Gegen 11 Uhr bezahlen wir bei unserer Ankunft im Etosha Park die übliche Eintrittsgebühr von 170 N$ (wie in allen Nationalparks) im Okaukuejo Camp (westlicher Parkeingang).


Info über den Etosha-Park
Die Etosha-Pfanne gab dem Park den Namen – der große, weiße Platz trockenen Wassers. Die ausgedehnte, flache Einbuchtung von rund 5000 km² liegt im Osten des Parks. Die scheinbar endlose Oberfläche der Pfanne, die während der trockenen Monate ausgedörrt und zersprungen ist, ist Ziel der Omurambas und Oshonas – Kanäle, die den Norden entwässern und Wasser aus Südangola mit sich führen. Die Kapazität der Ethosha-Pfanne wird auf 150 bis 200 Mio. m³ geschätzt, doch solche Wassermengen sind sehr selten in der Pfanne, und während der Regenzeit ist sie nur teilweise mit Wasser bedeckt. Die Flüssigkeit ist allerdings zu brackig, als dass sie ein Mensch oder Tier trinken könnte.
Am Südrand der Pfanne gibt es viele Quellen, die ihr Wasser von den Steilabbrüchen im Dolomitgestein im Süden beziehen, wo das Regenwasser in ein ausgedehntes System unterirdischer Spalten und Höhlen abfließt. Beispiele für solche Quellen findet man in Namutoni, Okaukuejo, Aus und Ondongab.
Im Etosha-Park kommen 114 Säugetierarten vor. Wenn die Regenzeit einsetzt brauchen die Tiere nur selten die Wasserstellen entlang der Touristenrouten aufzusuchen; statt dessen sammeln sie sich zu großen Herden in den Ebenen westlich von Okaukuejo und in einem Gebiet bei Namutoni.
Von den 340 Vogelarten des Parks sind etwa ein Drittel europäische Zugvögel.

Auf der Fahrt zum Camp Halali können wir schon viele Tiere sehen.

Springböcke
Springböcke
Springbock
Springbock
Riesentrappe
Riesentrappe

Zebras
Zebras
Gnu
Gnu

Oryxantilope
Oryxantilope
Giraffe
Giraffe

Das Camp Halali wurde 1967 eröffnet und bietet einen Laden, Restaurant, Schwimmbad und Tankstelle.
Um 14 Uhr übernehmen wir den Bungalowschlüssel.

Wenn man auf seiner Reise durch Namibia nur in Pensionen oder Lodges abgestiegen ist, wird einen die Einfachheit der staatlichen Camps sicher etwas abschrecken. Uns geht es jedenfalls so. Alles wirkt ein wenig heruntergekommen. Aber unser Bungalow ist sauber und hat sogar eine funktionierende Klimaanlage. Auf den ersten Schreck trinken wir ein kühles Bierchen auf der Terrasse vor dem Swimmingpool.

Um halb fünf starten wir zu einer weiteren Pirschfahrt, leider ohne große Erfolge. Von unserem Bungalow im Halali Camp können wir zu Fuß zum Moringa Wasserloch (benannt nach dem dickstämmigen Moringa-Baum) wandern. Zum Sonnenuntergang am Wasserloch kommen leider nur 2 Kudukühe aber auch eine Billion Mücken. Zum Glück haben wir uns in Swakopmund mit einer Moskito-Schutz-Lotion eingedeckt und so können wir relativ entspannt den Sonnenuntergang genießen. Wir nehmen noch ein leckeres Abendessen im Restaurant zu uns und fallen dann hundemüde in die Falle.



27.02.06 vom Etosha-Park zurück nach Windhoek (681 km)

Um 7 Uhr klingelt der Wecker. Wir frühstücken im Halali-Restaurant und fahren anschließend aus dem Camp zur Morgenpirschfahrt Richtung Namutoni (östlicher Parkausgang). Wir sehen wieder viele Tiere, aber leiden laufen uns nicht die Big Five vor die Linse. Obwohl wir schon abseits liegende Pfade abfahren, können wir keine Elefanten, Nashörner und Löwen sehen.

Jetzt in der Regenzeit sind die Tiere nicht mehr auf die Wasserlöcher südlich der Etosha-Pfanne angewiesen und sind weiter ins Landesinnere gezogen (wer kann es ihnen verdenken). Trotzdem ist der Park die weite Reise wert und vielleicht kommen wir in einem Winter noch einmal her.


Perlhühner im Morgenlicht
Perlhühner im Morgenlicht
Gackeltrappe
Gackeltrappe
Giraffe
Giraffe

Scharbrackenschakal
Scharbrackenschakal
Straußenfamilie
Straußenfamilie
Gate Namutoni
Gate Namutoni

Gegen 11 Uhr verlassen wir den Park durch das von Lindequist Gate und fahren auf der C38 und B1 Richtung Tsumeb. Kurz vor Tsumeb machen wir einen halbstündigen Abstecher zum See von Otjikoto (auf Herero „tiefes Loch“). Der See entstand, als die Decke einer riesigen Höhle einbrach und ein tiefes Loch hinterließ, das sich 55 m hoch mit Wasser füllte.

See von Otjikoto
See von Otjikoto

In Tsumeb, einem geschäftigen Städtchen, machen wir einen Tankstop. Die Reise geht weiter über Otavi, Otjiwarongo und Okahandja. Die Landschaft ist, besonders zwischen Tsumeb und Otavi, reizvoll.

in Otjiwarongo
in Otjiwarongo

Im Autoradio hören wir zum ersten Mal auf dem Deutschen Sender BBC von den schweren Überflutungen im Gebiet von Mariental. Sogar die B1 ist tageweise gesperrt. Es hat in den letzten zwei Wochen, in denen wir durch das wunderschöne Land gefahren sind, immer wieder starke Regenfälle gegeben. Der Hardap-Damm war ja schon bei unserem Besuch vor zwei Wochen zu 80 % gefüllt. Nun musste die staatliche Wasserversorgung NamWater die Schleusen des Staudamms wegen der Wassermassen öffnen. Der Fish River ist über seine Ufer getreten und hat den Ort und das Gebiet Mariental überflutet. Nicht auszudenken, wenn diese Naturkatastrophe bei unserer Ankunft in Namibia passiert wäre.

Am Nachmittag kommt im Autoradio das Hörspiel König der Löwen gefolgt von Musik mit Helmut Lotti (aus der CD Out of Africa). Besser geht’s nicht.
Nach unserer Ankunft in Windhoek und dem einchecken in der Pension Moni, fahren wir noch in Joe´s Beerhouse. Die urigste und beste Kneipe in ganz Windhoek. Außerdem gibt es hier die besten Wildgerichte. Das können wir nur bestätigen. Die Portionen sind gewaltig und die Preise moderat. Der Tipp für Windhoek.


Shopping und Sightseeing sind für den nächsten Tag angesagt. Unsere Maschine von Air Namibia fliegt erst am übernächsten Tag nach Hause. So haben wir Zeit den wundervollen Urlaub noch einmal Revue passieren zu lassen.