… am Nachmittag des 14.08.2017
Um 16 Uhr sind wir "zurück" in Toronto. Der Kreis hat sich geschlossen. Unser erstes Ziel, das wir gleich mit dem Mietwagen ansteuern, ist der Distillery District. Wenn man von Osten in die Stadt kommt, bietet sich das an.
Der Distillery District ist ein historisches Industriequartier der Gooderham and Worts Distillery.
Gooderham and Worts war in der Mitte des 19. Jhd. die größte Destillerie der Welt. Die meisten Produkte waren für den Export bestimmt. Die Brennerei lag damals direkt am Hafen und war auch an den Canadian National Railway angeschlossen. Am Ende des 20. Jhd. nahm die Produktion im Zuge der Deindustrialisierung stark ab. Das Unternehmen wurde 1987 an einen britischen Konzern verkauft, der kurz danach den Betrieb dicht machte. Das Gelände und die Gebäude verfielen. 2001 erfolgte eine Restaurierung und Umgestaltung in ein Vergnügungs- und Unterhaltungszentrum mit Lokalen, Musikkneipen und Galerien.
Nach der Besichtigung der ehemaligen Destillerie fahren wir in das Hotel Bond Place, in dem wir schon zu Beginn unserer Reise logiert haben. In der Tiefgarage schräg gegenüber finden wir auch wieder einen Stellplatz für die nächsten 2 Tage.
Den späten Nachmittag (es ist inzwischen schon 18 Uhr) verbringen wir in Downtown Toronto. Zwischen den Wolkenkratzern "schaut" der CN-Tower immer wieder hindurch. Wir erreichen die Roy Thomson Hall. Sie ist Sitz des Toronto Symphony Orchestra und bietet 3540 Besuchern Platz.
Nicht weit von der Roy Thomson Hall entfernt laufen wir plötzlich auf Canada’s Walk of Fame. Wir wussten gar nicht, dass es so einen Fußweg auch außerhalb von Hollywood gibt. Geehrt werden hier nur Personen, die in Kanada geboren sind oder die für die kreativen Qualitäten ihres Schaffens wesentliche Jahre in Kanada verbracht haben.
Im Rogers Center am CN-Tower ist heute ein Spiel der Toronto Blue Jays gegen die Pittsburgh Pirates. Die Blue Jays gewinnen 7:1
Es wird langsam dunkel. Zeit um mit der Fähre vom Queens Quay Ferry Terminal hinüber zu den Toronto Islands zu fahren. Gesagt, getan. Mit der letzten Fähre des Tages setzen wir über. Was uns ab jetzt erwartet ist Magie pur oder das Beste kommt zum Schluss …
15.08.2017
Auf zu den Niagarafällen
Sehr früh verlassen wir das Hotel und machen uns auf den Weg zu den Niagarafällen.
Die Fahrt mit unserem Mietwagen um den Ontariosee verläuft problemlos und so erreichen wir die Niagarafälle schon um 9:30 Uhr. Der Parkplatz kostet 22 $ CAD. Gepfefferte Preise.
Der Hunger führt uns schnurstracks zu Tim Hortons neben dem Visitors-Center.
Blick auf die American Falls auf der Seite der USA
Die Horseshoe Falls auf der kanadischen Seite
Der Uferstreifen entlang des Niagara River wird von der Niagara Parks Commisson verwaltet. Hier buchen wir im Visitor Center auch unsere erste Aktivität: die Journey Behind the Falls. Vom Table Rock House (direkt an den Horseshoe Falls) geht es für uns mit dem Fahrstuhl rund 40 m in die Tiefe. Durch ein Tunnelsystem geht es einmal direkt hinter die tosenden Wassermassen. Dann führt uns der feuchte Gang durch den Tunnel auf eine Aussichtsterrasse direkt neben die Horseshoe Falls. Auf einer Breite von 700 m stürzt das Wasser 54 m nach unten. Zum Glück bekommt man gelbe Regenponchos um die Klamotten etwas vor der Gischt zu schützen. Das Donnern der Wassermassen ist ohrenbetäubend. Eine Verständigung ist nahezu unmöglich. Ein tolles Erlebnis für 39 $ CAD = 26 Euro!
Wieder oben angekommen wollen wir nun die berühmte Hornblower Niagara Falls Boat Tour machen. In Sichtweite der Rainbow Bridge, die Kanada und die USA verbindet, bringt uns wieder ein Fahrstuhl hinunter auf Flussniveau. Obwohl hunderte Besucher anstehen, geht es doch erstaunlich schnell. Kurze Zeit später stehen wir in roten Regenponchos oben auf dem Deck des Hornblower Katamarans. Die Ausflugsboote, die von der US amerikanischen Seite gegenüber losfahren, sind noch die alten "Maid-of-the-Mist-Schiffe". Die Passagiere dort tragen die blauen Regencapes.
Alle Schiffe fahren zuerst an den American Falls vorbei. Diese sind weitaus weniger spektakulär als die Horseshoe Falls. Also fährt unser Boot immer dichter an den mächtigen Wasserfall heran. Nur weniger Meter vor der donnernden Wasserwand stoppt der Katamaran. Jeder, wirklich jeder auf dem Schiff wird mehr oder weniger durchnässt. Die Regencapes schützen nur unzureichend vor der Gischt. Der Lärm ist vergleichbar mit einer Boeing 747 beim Start. Der Blick hinauf zu diesem gigantischen Wasserfall ist unglaublich imposant. Tipp: macht auf jeden Fall diese Hornblower Boat Tour. Es lohnt sich! Fotografieren ist nur mit einer wasserfesten Kamera möglich. Kostenpunkt: 59 $ CAD = 39 Euro.
Nach einer halben Stunde haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Wir laufen zur Rainbow International Bridge, die Kanada und die USA miteinander verbindet.
Übrigens:
Die Ausreise aus Kanada verläuft schnell und reibungslos. Kurze Zeit später stehen wir auf der Brücke mit einem Bein in Kanada und mit dem anderen Bein in den USA. Ein schönes Erlebnis.
Die Einreise zurück nach Kanada erweist sich leider als eine sehr langwierige Prozedur. Vergesst auf keinen Fall Eure Reisepässe beim kurzen Ausflug in die USA mitzunehmen. Es wird sonst sehr schwierig zurück zukommen.
Schön, dass wir in Europa keine Grenzkontrollen mehr kennen!
Zum Abschluss unseres Besuchs der Niagarafälle essen wir noch im Restaurant Elements on the Falls mit einem fantastischen Blick auf die Kante der Horseshoe Falls. Das Restaurant wird auch von der Niagara Parks Commission betrieben. Das Essen ist lecker und die Preise für diese Top-Lage in Ordnung (96 $ CAD = 65 Euro für mehrere Gänge und Getränke) .
Gegen 17 Uhr sind wir zurück in Toronto.
Den letzten Abend in Kanada verbringen wir im Restaurant HOTHOUSE in der Nähe des St. Lawrence Market und in Sichtweite des markanten Gooderham Buildings (siehe im Hintergrund).
Es ist ein Spitzenrestaurant in einem der interessantesten Quartiere von Toronto. Unser Restaurant-Tipp für Euch!
16.08.2017
Good by und Au revoir Kanada.
Bis zu unserem Abflug am Nachmittag kaufen wir noch ein paar Souvenirs und verbringen dann ein paar Stunden am Lakeshore Boulevard westlich von Toronto. Hier kann man herrlich ausspannen.
Bei der Rückgabe des Mietwagens kommen wir auf stattliche 3920 km. Fast soviel wie bei unserer Mietwagen-Tour durch Namibia.