Pico

07.05.2018

Als wir morgens um 7 Uhr aufstehen und aus dem Fenster unseres Zimmers schauen, präsentiert sich Faial zum Abschied noch einmal von ihrer schönsten Seite.

Nach dem letzten tollen Frühstück verabschiedet uns Anja in ihrer PÁTIO Horse & Lodge und wünscht uns eine gute Weiterreise nach Pico.

Es war super schön hier bei Anja und ihrem Team! 


Von Cedros fahren wir zum Fährterminal in Horta. Den Schlüssel vom Mietwagen schmeißen wir in den Briefkasten der Autovermietung und besteigen wenig später die Fähre nach Pico. Die Überfahrt dauert nur eine halbe Stunde.

Das Wetter hat sich verschlechtert. Regenwolken hängen über Pico. Im Hafen von Madalena liegt eine gesunkene Fähre von atlantico line. Warum? Das konnten wir leider auch nicht heraus finden. Aber vielleicht weiß ja einer von Euch genaueres. 


Nur 50 m vom Anleger entfernt ist ein Büro von ILHA VERDE, wo wir wieder einen Mietwagen übernehmen. Die Fahrt in unser Ferienhäuschen dauert ca. 30 Minuten (rund 22 km).


Die neu gebauten Bungalows in der Apartmentanlage Aldeia Das Adegas sind "vom Feinsten" und liegen oberhalb des Ortes São Roque do Pico auf der Nordseite der Insel. Bitte beachtet das Bild über dem Bett. Wir kommen im Reisebericht noch einmal darauf zu sprechen! Und wie Ihr seht, das Wetter ist wieder super schön.

Am Nachmittag schlendern wir durch den Ort. Besonders sehenswert ist das Convento de São Pedro de Alcântara, der kleine aber hübsch angelegte Jardim Municipal mit dem benachbarten Piscina Natural und das großartige Industriemuseum Museu da Indústria Baleeira im Stadtteil Cais do Pico. Leider ist das Museum heute geschlossen :-( 

Am Abend fahren wir zum Essen noch einmal nach Madalena. Das Restaurant Tasca "O Petisca" können wir sehr empfehlen.



08.05.2018

Gestern haben wir beim Vorbeifahren eine kleine Bäckerei entdeckt. Da wir keine Lust haben uns in unserem Ferienhaus selbst das Frühstück zuzubereiten, gehen wir zu Fuß rund 750 m zur Pastelaria Machado und bestellen uns zwei lecker belegte "Brötchen" und zwei Kaffee und setzen uns vor das Geschäft. Da es uns hier super gefällt und sehr gut schmeckt, wollen wir es auch an den folgenden Tagen so machen!

Gut gestärkt starten wir zur Inselbesichtigung. Ziel ist die Ostspitze von Pico. Als erstens erreichen wir den Freizeitpark Parque Florestal da Prainha. Der kleine Park bietet Picknicktische, Grillstellen und zahlreiche Spielplätze für Kinder. Eine kleine, rote Windmühle wurde hier aufgebaut und dient neben einem alten Steinhaus als Museum. Alles sehr ordentlich und gepflegt. 


Nächste Station: Santo Amaro - Zentrum des Kunsthandwerks auf Pico. In der Kunsthandwerksschule Escola Regional de Artesanato verkaufen rund 100 Frauen des Ortes ihre zumeist in Heimarbeit hergestellten Produkte: Trachtenpuppen, Strohhüte, Liköre, Strickwaren und Dekoblüten aus Fischschuppen und Feigenmark.

Wir kaufen eine kleine traditionelle Trachtenpuppe; ein schönes Souvenir. 

Östlich von Santo Amaro kommen wir zum spektakulären Aussichtspunkt Miradouro da Terr' Alta, der 400 m über dem Meer liegt.

Anschließend fahren wir weiter zur Ostspitze Picos. Die Gegend ist fruchtbar und das landwirtschaftliche Zentrum der Insel. Neben Obst wird auch Gemüse, Getreide und Wein angebaut. 


Der Leuchtturm Farol da Ponta da Ilha steht auf einem rund 20 m hohen Lavasockel. Wir lassen das Auto stehen und laufen in 10 min zum Restaurante Ponta da Ilha. Die Fischgerichte sind super lecker und der Fisch soll aus eigenem Fang sein. Der Blick schweift über die Weinreben bis zum Meer. Fantastisch.  


Um 14 Uhr fahren wir weiter. Der kleine Ort Calheta de Nesquim war früher ein Walfänger-Hafen. Die mächtige Kirche Igreja de São Sebastião oberhalb der Kaimauer ist das Wahrzeichen des Fischerortes. Wir schlendern ein wenig durch den Hafen und die kleinen Gassen. 

Nach 20 km auf der "Ring"-Straße ER1 kommen wir nach Lajes do Pico. Die Straße entlang der Küste bietet oft wunderschöne Ausblicke.

Lajes do Pico wird von vielen Touristen besucht. Kein Wunder - es gibt viel anzuschauen und außerdem starten von hier die Boote zur Walbeobachtung.

Sehr sehenswert ist das Museu dos Baleeiros (Walfängermuseum), das Monumento aos Baleeiros (Gedenkskulptur für die Walfänger von Lajes) sowie der Hafen. In der Stadt entdecken wir die Pastelaria Aromas E Sabores. Die süßen Leckereien sind der Wahnsinn. Unbedingt reingehen und etwas probieren! Es sind überwiegend Einheimische im Laden. Die Touristen tummeln sich in den Cafés am Hafen. Es gibt auch kleine warme Gerichte. Gegenüber ist die Bibliothek von Lajes.


Um halb sechs verlassen wir Lajes. Besonders das Museu dos Baleeiros ist sehr interessant und zu empfehlen.

Östlich des Pico (mit 2351 m der höchste Berg Portugals) liegt das zentrale Hochland der Insel. Es zieht sich über den ganzen Osten bis in der Ostspitze (siehe weiter oben). Das Planalto Central ist rund 800 m hoch, unbewohnt und durch viele erloschene Vulkane und Seen geprägt. Überall weiden Kühe. Die schönsten Fotomotive finden sich am Lagoa do Capitão. Alte, abgestorbene Bäume, das dunkle Blau des Sees und im Hintergrund der Pico. Wow - was für eine Kulisse.   

Kommt Euch das rechte Bild bekannt vor? Richtig - es hängt als SW-Panorama über unserem Bett in São Roque. Und fällt Euch noch etwas auf? Wir stehen östlich des Pico und schauen am späten Nachmittag genau in die Sonne im Westen.

Trotz Gegenlicht ein tolles Bild. Wenn morgen früh wieder so ein Traumwetter ist, fahren wir noch einmal hinauf ins Planalto Central und dann auf der Inlandsstraße nach Osten zu den erloschenen Vulkanen und den zahlreichen Seen.

18 Uhr - wir sind wieder "unten" in São Roque.


Wir fahren in den Supermarkt im Ort und kaufen uns Brot, Käse und Wein und essen auf der kleinen Terrasse vor unserem Ferienhaus.


09.05.2018

Wir haben wirklich Glück. Auch heute wieder ein super Wetter. Nach dem Frühstück bei "unserem" Bäcker in der Nachbarschaft fahren wir wieder hinauf ins Hochland.

Erste Station noch einmal der Lagoa do Capitão. Heute steht uns die Sonne im Rücken. Merke: Wenn die Sonne lacht - Blende acht.

Weiter geht die Fahrt hinauf zum Casa da Montanha. Die Berghütte mit kleiner Ausstellung ist der Startpunkt zur Wanderung auf den Pico. Gute Kondition und Trittsicherheit vorausgesetzt, wandert man in rund 3 Stunden ca. 1000 m hinauf zum Gipfel. Uns ist klar, dass wir das nicht schaffen und so begnügen wir uns mit der fantastischen Aussicht hinüber nach Faial.  


Das zentrale Hochland östlich des Pico ist wunderschön und noch dazu menschenleer. Auf der kleinen Straße fahren wir Richtung Osten.

Weiter im Osten verflacht das Hochland und läuft dann in der uns schon bekannten Ostspitze aus. Daher biegen wir nach Süden ab und verlassen die Ebene. Auf der südlichen Küstenstraße ER1 fahren wir Richtung Madalena.

In den Weinbergen von Criação Velha kurz vor Madalena machen wir einen Stopp und wandern durch die mosaikartigen Weinfelder die von Lavasteinmauern eingefasst sind. Mittendrin eine schöne Windmühle in der man Souvenirs kaufen kann. Der Blick über die Weinberge ist großartig! Dann sind wir zurück in Madalena.

Nach einem Abendessen im Restaurante "O Ancoradouro" in Madalena geht die Sonne über Faial unter.

Das "O Ancoradouro" ist das beste Restaurant auf Pico und soll mit zu den Besten auf den Azoren gehören. 


10.05.2018

Bisher hatten wir fast ausnahmslos gutes bis sehr gutes Wetter auf den Azoren. So auch heute. Ich (Hartmut) will mir als erstes das Industriemuseum Museu da Indústria Baleeira in Cais do Pico (São Roque) ansehen. Wir könnten von unserer Unterkunft zu Fuß hingehen, nehmen jedoch den Wagen um dann von hier gleich weiter zu fahren.

Das Museum beschäftigt sich mehr mit der Verarbeitung der getöteten Wale als mit dem Walfang selbst. Wer sich mehr dafür interessiert, sollte sich das Museum in Lajes do Pico ansehen. Hier im Museu da Indústria Baleeira können zwei große Dampfkessel zur Ölgewinnung, Trockenöfen und eine Fleisch -und Knochenmühle besichtigt werden. Dazu viele weitere Original-Maschinen und Fahrzeuge. Die Skulptur vor dem Museum ist aus dem Jahr 2000 und zeigt einen Walfänger mit Harpune.

Die Bilder an den Wänden sind nichts für schwache Gemüter! Sie zeigen die Walverarbeitung in der Fabrik von 1946 bis 1984.

Die Zona de Adegas gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und erstreckt sich an der Nordostküste Picos zwischen den Dörfern Cabrito und Cais do Mourato.

Unzählige, durch Steinmauern geschützte, Weinfelder durchziehen das Gebiet. Überall finden sich ebenerdige Weinkeller - die Adegas

In Lajido und in Santa Luzia ist die typische Architektur noch am Schönsten erhalten.

Im Infozentrum Centro de Interpretação da Paisagem da Cultura da Vinha nehmen wir an einer Weinverkostung teil.

An der rauen Lavaküste brechen sich spektakulär die Wellen.

Hier links sehr schön zu sehen, befindet sich im Erdgeschoss einer Adega der Weinkeller und darüber der Wohnraum.

Die Kirche Paroquia Matriz de São Mateus ist die älteste und bedeutendsten Kirche von Pico. São Mateus ist auch für sein Kunsthandwerk bekannt.

Der kräftige Wind, den wir schon in Lajido gespürt haben, nimmt im Laufe des Tages zu und als wir am Nachmittag nach Madalena fahren, hat sich der Himmel über der Meerenge zwischen Faial und Pico imposant verdunkelt. Es regnet aber nicht und wir essen zum Abschied im Restaurante A Parisiana (preiswerte und große Portionen). 


11.05.2018

Wehmütig verlassen wir um 18 Uhr Pico mit Ziel São Miguel. Nach 45 min. Landung in Ponta Delgada. Welcome back.


12.05.2018 - Ein letzter Tag auf São Miguel

Am letzten Tag auf den Azoren wollen wir es uns noch einmal gut gehen lassen.

Was passt da besser, als ein Bad im 25 °C warmen Thermalwasser der Caldeira Velha. Ein Naturbad im Wald mit Wasserfall, tropischem Blattwerk und eingebettet in einem gepflegten Park. Der Eintritt ist nicht der Rede wert und Umkleidekabinen und Duschen sind auch vorhanden.

Der Park liegt südlich von Ribeira Grande im Inselinneren. Ein Informationszentrum beschreibt anschaulich die Flora des Parks sowie die geologischen Gegebenheiten der Insel.


Der Miradouro do Salto da Farinha und der Miradouro da Pedra dos Estorninhos liegen im Nordosten von São Miguel und bieten spektakuläre Ausblicke in die Natur und auf die Küste.


Den krönenden, kulinarischen Abschluss für unsere tolle Zeit auf den Azoren bildet ein Abendessen im Atlantico Restaurante Grill in Vila Franca Do Campo. Liane isst Napfschnecken und ich gönne mir noch einmal einen Tintenfisch. Super lecker.



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