In Otranto bleiben wir 3 Nächte. Von hier wollen wir uns die Salento Halbinsel ansehen. Am Abend kehren wir von den Tagesausflügen nach Otranto zurück.
Otranto ist vom Wohlstand gezeichnet. Der historische Stadtkern ist autofrei. Der große Hafen hat sich von einem Fischereihafen in einen Sportboothafen verwandelt. In den sauberen Altstadtgassen findet man viele schicke Restaurants, Bars und Boutiquen.
Ein paar Kilometer südlich ist der östlichste Punkt Italiens: das Capo d´Otranto mit seinem Leuchtturm.
Lecce, die wunderschöne Barockstadt auf halber Strecke zwischen Otranto und Brindisi gelegen, hat uns auf Anhieb super gefallen. Die Mischung macht´s: Industrie, Landwirtschaft, Dienstleistung und die Universität, die die Stadt wunderbar jung erscheinen lässt. Hier in Lecce hatten wir gar nicht das Gefühl in einer der ärmsten Gegenden Italiens unterwegs zu sein.
Lecce wirkt sauber, modern und frisch. Und die Barock-fassaden sind herrlich anzusehen. Wir beginnen unseren Stadtbummel an der Piazza Sant’Oronzo, dem Herzstück der Altstadt mit seinem Römischen Amphitheater.
Die alte Kunsthandwerkerstadt Grottaglie liegt nur 20 km östlich von Tarent und wir wollen hier einige Keramik-werkstätten besuchen und vielleicht auch das ein oder andere
kaufen.
Die Töpferwerkstätten, die heißen hier „Botteghe“, sind zumeist noch in den alten Kalksteingrotten. In riesigen Öfen werden die Tonwaren gebrannt und anschließend auf Treppen, Dächern und
Balkonen zum Trocknen und zum Verkauf gestapelt.
Von Otranto brechen wir zu einer Tagesfahrt rund um die Salento-Spitze auf.
Die Straße schlängelt sich immer dicht an der Küste durch ein karstiges Hügelland.
Am Kurort Santa Cesarea Terme machen wir nur einen kleinen Fotostop und schon geht es weiter auf der spektakulären Küstenstraße über dem Steilufer nach Süden.
Gegen Mittag erreichen wir Santa Marie di Leuca, wo die Adria auf das Ionische Meer trifft. Hoch über dem Ort steht die Wallfahrtskirche Santuario Santa Maria di Leuca. Papst Benedikt XVI besuchte den Ort und die Kirche im Frühsommer 2008. Der Blick über den Hafen geht bis zum geografischen Endpunkt Apuliens.
Wir fahren runter in den Hafen und chartern ein Motorboot samt Skipper. Unser Ziel sind die Küstengrotten hinter der Südspitze. Die abenteuerliche Fahrt mit einem wohl etwas angetrunkenen Steuermann ist spektakulär. Besonders am Kap schlagen die Wellen der Adria und des Ionischen Meeres tatsächlich gegeneinander und bringen das kleine Boot ins Wanken.
Vorbei an zahlreichen Grotten steuert unser Skipper direkt zur Grotta Trepore, mit drei bogenförmigen Eingängen. In einer für uns nicht möglich gehaltenen Weise steuert der Italiener das schwankende Boot in die Grotte und wendet auch noch in dieser. Uns ist so mulmig zu Mute, dass wir froh sind als er die steinerde Halle wieder verlässt. Geschafft!
Wir fahren an der Küste weiter (die hier nicht besonders aufregend ist) und kommen in die Stadt Gallipoli, die schwarze Perle der Salento- Küste.
Wie eine uneinnehmbare Felseninsel liegt die Altstadt auf einer weit ins Meer ragenden Landzunge. Wir schlendern durch die kleine aber wunderschöne Altstadt bevor ein aufziehendes Gewitter uns zur Rückfahrt nach Otranto zwingt.